Die Rezeptbücher der Bauersfrauen von alten Bauernhöfen waren lange ein Geheimnis, aber immer öfter bekommt man nun Einblicke in die umfassende Themenvielfalt von schnellen, einfachen Gerichten, Sommer- oder Winterküche, Festtagsgerichten bis zur Haltbarmachung und Gesundheitsvorsorge. So oft wie möglich kommen selbsterzeugte, hochwertige Nahrungsmittel zum Einsatz. In diesen Rezeptbüchern sind vor allem sehr alte Rezepte zu finden, die mit wenigen Zutaten nachgekocht werden können und von Region zu Region variieren.
Vor allem in der Kriegszeit hatten die Bauern das meiste Glück, denn sie konnten leicht an Lebensmittel gelangen. Angebaut wurden Kartoffeln, Karotten, Äpfel und Getreidesorten. Tiere wie Schweine, Kühe, Hühner und Gänse wurden geschlachtet und als Ganzes verwertet. Die Federn der Hühner und Gänse nahm man zum Stopfen von Polstern und Decken und aus der Rinderhaut entstand hochwertiges Leder.
Ein weiteres Beispiel für die komplette Verwertung von Tieren ist der sogenannte „Sautanz“, der im Burgenland seinen Ursprung hat und mittlerweile auch in Oberösterreich, Kärnten und Salzburg großen Anklang findet. Der Sautanz ist ein Schlachtfest nach alt bewahrter Tradition. Um 5 Uhr morgens wird das Schwein, die rund 180 kg schwere „Sau“, im Hof aufgebunden. Die ganze Familie, einschließlich der Nachbarn, half beim Sautanz zusammen. An einem einzigen Tag wird das Schwein zu Fleisch, Würsten, Innereienspezialitäten, zu Schmalz und Grammeln verarbeitet. Sogar der Rüssel und die Klauen finden Verwendung. Die Frauen kümmerten sich um das Putzen des Darmes, denn traditionell wird der Darm gefüllt und zu Würsten weiterverarbeitet.
Tradition hat auch an Feiertagen wie Weihnachten eine große Bedeutung. In Österreich wird deshalb zu Weihnachten immer noch eine echte Rindsuppe zubereitet, gegessen mit Suppennudeln und frischen Würstchen. Als süße Weihnachtsspeise ist das sogenannte „Bachlkoch“ im Salzburger Pinzgau nach wie vor sehr beliebt. Das Bachlkoch ist sehr weich und beinhaltet nur 4 Zutaten. Die traditionelle Pinzgauer Süßspeise entsteht aus Milch, Mehl, etwas Salz und Honig und wird ursprünglich gemeinsam aus einer Pfanne gegessen.
Schmökern Sie doch auch gerne durch unsere Suppen- und Keksrezepte, eventuell entdecken Sie etwas Neues für sich.